Das perfekte Reiserad 2.0

2018 habe ich ein Video zum perfekten Reiserad gemacht. Grundsätzlich hat sich an meiner Einstellung dazu nichts geändert. Ich halte das 26 Zoll Reiserad unverändert, für die beste Option.  Wer dazu mehr wissen will kann sich gern mein Youtube Video, das Perfekte Reiserad oder mein Patria Argos Update angucken. 

Ich beobachte den Reiseradmarkt sehr genau, und man muss leider feststellen, das das 26 Zoll Reiserad, nur noch von sehr wenigen Herstellern angeboten wird. Es ist auch unschwer zu erkennen, das die Ersatzteilversorgung hier im europäischen Raum zunehmend schlechter wird.

Das bedeutet nicht, das man keine Felgen und Reifen mehr bekommt, sondern das diese Artikel bei den Radhändlern erst bestellt werden müssen und man kurzfristig sein Rad nicht mehr schnell repariert bekommt wenn man z.B. einen Defekt an der Felge hat.

Blöd für mich, weil ich nur 26 Zoll Räder besitze und für das perfekte Reiserad ist eine gute Ersatzteilversorgung eben auch ein sehr wichtiges Kriterium. das_perfekte_reiserad_2.0IMG_8209Ihr seht hier mein altes 26 Zoll Terra, das ich zum 27,5 Zoll Reiserad umgebaut habe, in diesem Beitrag geht es darum, wie ich mir mein perfektes Reiserad in 2024 vorstelle. Das Thema Bikepacking gehöhrt aktuell natürlich mit zum Thema Reiserad, denn ein Bikepacking Rad ist nichts anderes als ein Rad auf dem man mit leichtem Gepäck reist, also eigentlich auch ein Rad zum Reisen man könnte also sagen es ist auch ein Reiserad.

Mit meinem Patria Terra verbinden mich sehr viele schöne Erinnerungen und ich weiß, das der Rahmen sehr stabil unter Beladung läuft, darum habe ich mich entschlossen das der Rahmen ein Update bekommen sollte.

Die Farbe an meinem Patria Terra sollte erneuert werden, weil sie durch den Ganzjahresbetrieb verschlissen war. Ja, auch Farbe am Stahlrahmen ist ein Verschleißteil.

Durch die langen Kettenstreben kam mir der Gedanke, das in dem Rahmen genug Platz für einen breiten 27,5 Zoll Reifen ist, wenn man die Querstege an den Ketten-und Sitzstreben versetzen lässt. Problem war an dieser Stelle dann die Gabel, ich wollte gern eine Gabel mit Feingußgabelkopf,

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weil die eine niedrigere Einbauhöhe hat, als die alte Unicrown-Gabel (Würde man eine 27,5 Unicrown-Gabel einbauen würde das Tretlager zu hoch kommen). Gleichzeitig sollten in den Rahmen aber 60 mm Breite Reifen passen. Auf dem deutschen Markt habe ich keinen Gabelkopf gefunden, der einen Durchlauf für so breite Reifen hat. Internet sei dank, gab es in den USA einen Anbieter für einen entsprechenden Feingußgabelkopf. Also ist eine komplett neue Gabel gebaut worden. Weil der Rahmen dann sowieso bei Patria zum Umbau war, habe ich gleich sämtliche Ösen für ein Bikepacking Rad einlöten lassen.

Aber lasst uns mal ein Blick auf die Details von meinem Patria Terra Update werfen:

Reiserad:

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  • Packtaschen, ich nutze schon seit vielen Jahren die Vaude Aqua Taschen, für das neue/alte Rad gibt es jetzt dann auch mal neue Packtaschen. Wasserdichte Taschen sind für mich ein Muß. Wenn man nach einem Tag im Regen auch noch einen nassen Schlafsack hat, dann macht das keinen Spaß. Was ich an Vaude besonders schätze ist, das meine neuen Packtaschen aus recycelten Material bestehen. Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit sind ein wichtiger Teil der Firmen Philosophie.
  • Rahmentaschen und Toptubetasche sind von Gramm
  • Träger hinten ein Tubus Logo Edelstahl, Vorne ein Kocmo S-Type, Highrider Rando V5 Ti Rack.
  • Schutzblech Rene Herse Smooth Fenders 650B for 48-60 mm tires (H98 650B)
  • Reifen Rene Herse Umantum Ridge 27,5 2.2
  • Felgen DT Swiss HX 491 bis 150 Kg belastbar
  • Sattel Brooks B 17
  • Naben vorne der alte SON 28 hatte nach knapp 45000 TKM neue Lager bekommen hat einen größeren Nabenflansch, der das Laufrad stabiler macht und muss nicht entspeicht werden wenn die Lager gewechselt werden müssen.
  • Beleuchtung SON Edelux II und BUMM Miu
  • Hinten Rohloff auch vom Terra übernommen gut eingefahren keine Probleme bis jetzt hat neue Flanschringe bekommen.
  • Riemenantrieb von Gates CDX die Riemenscheibe vorne hat jetzt 48 Zähne hinten 20 und der Riemen hat eine Länge von 180. Damit habe ich exakt die gleiche Übersetzung wie am 26 Zoll Terra mit 50/20.
  • Geschaltet wird mit der Gebla Rohbox
  • Klingel Spur Cycle
  • Für die selbständige Energieversorgung auf Tour ist der Sine Wave Reaktor verbaut.
  • Sattelstürtze By Schulz G2 ST
  • Bremse ist eine TRP Spyre mit 180er Discs

Da das Rahmendreick mit der Rahmentasche ausgefüllt ist, sitzen die Flaschenhalter jetzt an den Gabelscheiden und an den Sitzstreben.  Die Gabel-Flaschenhalter können zusammen 1,5L aufnehmen, die großen Flaschenhalter hinten können zusammen 3L Flüssigkeit aufnehmen. Die Flaschenhalter/Anything Cages hinten sind extra so hoch gesetzt worden, das man diese noch mit Packtaschen und dem Tubus Logo nutzen kann

 

Bikepacking:

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Natürlich ist ein Bike Packing Rad mit leichteren Teilen ausgestattet, aber für mich geht es darum den Luftwiderstand auf Tour zu reduzieren und dann leichter und schneller unterwegs zu sein. Will man die Aerodynamik verbessern, kann man die Forkpack und Santos Hold All noch abbauen, das reduziert minimal den Luftwiderstand. Mit den Armaufliegern/Aerobars wird die Aerodynamik auch verbessert, auch dadurch ist man dann noch etwas zügiger unterwegs.

  • Vaude Trail Saddle
  • ZEERA HANDLEBAR BAG SYSTEM, verbunden mit der Vaude Trailfront Lenkerrolle
  • Vaude Trailmulti Fork Pack
  • Santos Hold All
  • Vaude Dry Bag
  • Gramm Tourpacking Rahmen- und Top Tube Taschen

Randonneur:

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Beim Randonneur bewegt man sich zwischen Bikepacking und Biketouring. Das Gepäck wird etwas reduziert man ist aber immer noch etwas komfortabler unterwegs als beim reinen Bikepacking, wo man sich wirklich nur auf das nötigste reduziert.

Für mich ist dieses Rad ein Triathlet, eine Eierlegedendewollmilchsau oder eben ein Generalist, das einen sehr breiten Einsatzzweck hat. Man könnte es auch zu einem Gravelbike umbauen und die Schutzbleche und den Ständer abbauen, das macht das Rad dann nochmal ein knappes Kilo leichter. Also bin ich für viele unterschiedliche Abenteuer vorbereitet, wenn 26 Zoll irgendwann nicht mehr verfügbar sein sollte.

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Reifenwechsel am Reiserad

Nach über 20000 KM mit dem Schwalbe Marhaton XR, habe ich mich entschieden auf einen anderen Reifen umzusteigen. Wenn man sich nur das Profil anschaut, hätte man den Reifen ohne weiteres noch 10000 KM fahren können.

 

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Grundsätzlich ist der Schwalbe Marathon bzw. sein Nachfolger der Schwalbe Mondial ein guter sehr langlebiger Reifen, für viele unterschiedliche Fahrbahnoberflächen. Auf Asphalt läuft er nicht besonders schnell, dafür aber ziemlich Pannensicher. Schotter ist kein Problem und selbst im Sand und Matsch hat man noch soviel Grip, das man damit weiter kommt. Ein Generalist, kann nichts perfekt aber vieles ziemlich gut. Letztendlich hat der Reifen an seiner Karkasse an Elastizität verloren, was einfach am Alter liegt. Eine Steife Karkasse macht den Reifen dann noch langsamer, als er ohnehin schon ist. Rückblickend bin ich aber gerade mit dem Reiserad selten bis garnicht im Sand oder Matsch unterwegs gewesen, also habe ich mir die Frage gestellt sollte ich den Schwalbe Mondial als Nachfolger nehmen, oder doch mal einen anderen Reifen ausprobieren. Bei meiner Recherche bin ich auf amerikanische Firma René Herse gestoßen. Diese Firma hat ein interessanters Reifenprotfolio. Für mich war klar, das ich einen Reifen mit mindestens 50mm Breite haben wollte. Die Maximale Reifenbreite für mein Patria Argos ist mit 50mm Breite für 26″ angegeben. Bei Rene Herse´hat mich sofort der Rat Trap Pass TC angesprochen. Angegeben mit einer Reifenbreite von 53mm auf einer Felge mit einer Weite von mehr als 23mm, was auf meine Ryde Big Bull zutrifft. Da stellten sich gleich mehrere Fragen, passt Reifen der noch in den Rahmen (dazu gibt es auf der Rene Heres Seite im Journal einen guten Beitrag), ist das Schutzblech breit genug und ist der Abstand zwischen Schutzblech und Reifen noch groß genug?

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Ich habe mich dazu bei Dailybreadcyles beraten lassen, Deutscher Anbieter von Rene Herse Produkten, und die Aussage dort war, das es passen könnte. Letztendlich blieb aber nur ausprobieren. Nachdem ich den Reifen aufgezogen hatte, habe ich zuerst die Breite gemessen.

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Der Reifen ist bei einem Luftdruck von 2,5 Bar auf meiner Ryde Big Bull 52mm Breit. Also 1mm schmaler als angegeben. Das kommt mir bei meinem Rahmen ja schonmal entgegen.

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Laut Jan Heine von Rene Herse braucht ein Reifen minimal 3mm Platz rechts und links von Gabel und Rahmen. Ich habe das nachgemessen, bei mir ist dort 1 cm Platz rechts und links, also genug Platz für den Breiten Reifen.

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Die nächste Frage war, ist genug Platz zwischen dem Reifen und dem Schutzblech? Und wieviel cm ist denn genug? Die Empfehlung von Jan Heine ist 1,5 – 2 cm. Passt also auch.

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Ist das Schutzblech breit genug? Dazu gibt es unterschiedliche Aussagen Jan Heine würde breitere Bleche empfehlen. Gilles Berthoud sagt das die 26″ 60mm breiten Schutzbleche für Reifen bis 26″ Reifen mit einer Breite von 2.3″ (58mm) passen.

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Wenn ich mir das Bild anschaue, dann würde ich sagen breiter wäre bestimmt besser, aber das wird so funktionieren.

Nachdem der Reifen nun montiert  ist, ist ja die alles entscheidende Frage, wie fährt er sich und wo sind die Vor-/Nachteile. 

Vorteile:

  • Der Rat Trap Pass in der Endurance Variante ist mit 500g, 220g leichter als der Schalbe Mondial.
  • Der Reifen läuft spürbar leichter, das macht in der Endgeschwindigkeit 1-2 Km/H aus. Bei 220g weniger in der rotierenden Masse, ist das deutlich spürbar.
  • Läuft super auf der Straße aber richtig gut auf Schotterstraßen und Wald-/Feldwegen.

Nachteile:

  • In Sand und Matsch hat man natürlich keinen Grip mit der Oberfläche (aber dafür wurde der Reifen auch nicht gemacht).
  • Der Preis von 91,.-€ pro Reifen zzgl. Versand, ist recht hoch.

Was die Pannenanfälligkeit angeht, kann ich nach aktuell ca. 1000 Km nur sagen, das ich noch keinen Platten hatte. Aber dazu werde ich nach einigen Touren bestimmt mehr sagen können, ich werde darüber berichten.