Reifenwechsel am Reiserad

Nach über 20000 KM mit dem Schwalbe Marhaton XR, habe ich mich entschieden auf einen anderen Reifen umzusteigen. Wenn man sich nur das Profil anschaut, hätte man den Reifen ohne weiteres noch 10000 KM fahren können.

 

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Grundsätzlich ist der Schwalbe Marathon bzw. sein Nachfolger der Schwalbe Mondial ein guter sehr langlebiger Reifen, für viele unterschiedliche Fahrbahnoberflächen. Auf Asphalt läuft er nicht besonders schnell, dafür aber ziemlich Pannensicher. Schotter ist kein Problem und selbst im Sand und Matsch hat man noch soviel Grip, das man damit weiter kommt. Ein Generalist, kann nichts perfekt aber vieles ziemlich gut. Letztendlich hat der Reifen an seiner Karkasse an Elastizität verloren, was einfach am Alter liegt. Eine Steife Karkasse macht den Reifen dann noch langsamer, als er ohnehin schon ist. Rückblickend bin ich aber gerade mit dem Reiserad selten bis garnicht im Sand oder Matsch unterwegs gewesen, also habe ich mir die Frage gestellt sollte ich den Schwalbe Mondial als Nachfolger nehmen, oder doch mal einen anderen Reifen ausprobieren. Bei meiner Recherche bin ich auf amerikanische Firma René Herse gestoßen. Diese Firma hat ein interessanters Reifenprotfolio. Für mich war klar, das ich einen Reifen mit mindestens 50mm Breite haben wollte. Die Maximale Reifenbreite für mein Patria Argos ist mit 50mm Breite für 26″ angegeben. Bei Rene Herse´hat mich sofort der Rat Trap Pass TC angesprochen. Angegeben mit einer Reifenbreite von 53mm auf einer Felge mit einer Weite von mehr als 23mm, was auf meine Ryde Big Bull zutrifft. Da stellten sich gleich mehrere Fragen, passt Reifen der noch in den Rahmen (dazu gibt es auf der Rene Heres Seite im Journal einen guten Beitrag), ist das Schutzblech breit genug und ist der Abstand zwischen Schutzblech und Reifen noch groß genug?

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Ich habe mich dazu bei Dailybreadcyles beraten lassen, Deutscher Anbieter von Rene Herse Produkten, und die Aussage dort war, das es passen könnte. Letztendlich blieb aber nur ausprobieren. Nachdem ich den Reifen aufgezogen hatte, habe ich zuerst die Breite gemessen.

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Der Reifen ist bei einem Luftdruck von 2,5 Bar auf meiner Ryde Big Bull 52mm Breit. Also 1mm schmaler als angegeben. Das kommt mir bei meinem Rahmen ja schonmal entgegen.

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Laut Jan Heine von Rene Herse braucht ein Reifen minimal 3mm Platz rechts und links von Gabel und Rahmen. Ich habe das nachgemessen, bei mir ist dort 1 cm Platz rechts und links, also genug Platz für den Breiten Reifen.

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Die nächste Frage war, ist genug Platz zwischen dem Reifen und dem Schutzblech? Und wieviel cm ist denn genug? Die Empfehlung von Jan Heine ist 1,5 – 2 cm. Passt also auch.

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Ist das Schutzblech breit genug? Dazu gibt es unterschiedliche Aussagen Jan Heine würde breitere Bleche empfehlen. Gilles Berthoud sagt das die 26″ 60mm breiten Schutzbleche für Reifen bis 26″ Reifen mit einer Breite von 2.3″ (58mm) passen.

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Wenn ich mir das Bild anschaue, dann würde ich sagen breiter wäre bestimmt besser, aber das wird so funktionieren.

Nachdem der Reifen nun montiert  ist, ist ja die alles entscheidende Frage, wie fährt er sich und wo sind die Vor-/Nachteile. 

Vorteile:

  • Der Rat Trap Pass in der Endurance Variante ist mit 500g, 220g leichter als der Schalbe Mondial.
  • Der Reifen läuft spürbar leichter, das macht in der Endgeschwindigkeit 1-2 Km/H aus. Bei 220g weniger in der rotierenden Masse, ist das deutlich spürbar.
  • Läuft super auf der Straße aber richtig gut auf Schotterstraßen und Wald-/Feldwegen.

Nachteile:

  • In Sand und Matsch hat man natürlich keinen Grip mit der Oberfläche (aber dafür wurde der Reifen auch nicht gemacht).
  • Der Preis von 91,.-€ pro Reifen zzgl. Versand, ist recht hoch.

Was die Pannenanfälligkeit angeht, kann ich nach aktuell ca. 1000 Km nur sagen, das ich noch keinen Platten hatte. Aber dazu werde ich nach einigen Touren bestimmt mehr sagen können, ich werde darüber berichten.

 

 

Transformation

Könnte man Neudeutsch sagen, oder in Deutsch Verwandlung. Es geht um den Umbau eines MTB in ein Bikepacking-/Gravelbike. Vor drei Jahren, hatte ich für meine Jungs einen Maßrahmen bei Patria bauen lassen. Einsatzzweck war damals eindeutig. Es sollte eine MTB werden mit der Option einen Gepäckträger zu montieren. Transformation1Neulich kam dann der Filius mit dem Wunsch, ob man das Fahrrad nicht verändern könne. In der Großstadt würde er die Federgabel eigentlich gar nicht brauchen. Auch wäre ein Rennradlenker jetzt das, was er sinvoll finden würde. Papa könntest du mir mein Bike nicht umbauen? Ja Papa kann. Die Gabel wurde damals (als wenn ich das schon geahnt hätte ;-)) schon von Patria lackiert und durch zwei Ösen erweitert. Es ist eine Surly ECR die von der Einbauhöhe die 26″ 100m Rockshox Federgabel ersetzt und zur Rahmengeometrie passt. Nun brauchte es einen Rennradlenker mit einem kurzen Reach (Salsa Cowbell). Der Vorbau wurde durch einen 30mm kürzeren ersetzt, damit er zu den Körpermaßen passt. Die Magura HS 33 wurde durch eine TRP Spyke mit 180er Discs ersetzt. Die Radschützer wurden gegen SKS Bluemells getauscht. Die Schalthebel wurden durch Microshift BS-M10 abgelöst (ab 10 Fach ist eine Kombnation von MTB Komponenten und Rennradkomponenten nicht mehr möglich oder anders gesagt Shimano Lenkerendschalthebel passen nicht zur MTB Schaltung) diese haben den Vorteil, das man am Hebel für das Schaltwerk zwischen Indexierung und Friktion wählen kann, finde ich super. Schwalbe Hurrikan statt Schwalbe Black Jack MTB Reifen. Dann noch Lenkerband in Sattelfarbe, fertig. In der Coronakriese ist die Ersatzteilbeschaffung die größte Herausforderung gewesen. Ansonsten ist es ein Fahrrad geworden das in Form und Funktion passt. Man könnte sagen es ist ein 26″ Gravelbike geworden und vom Einsatzzweck geht alles vom Bikepacking über Biketouring bis zum Graveln. Also ziemlich dicht an der Eierlegendenwollmilchsau.

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