2021 3,5 Wochen Urlaub, geplant war eine Tour vom Nordkap nach Stockholm. Wegen der Corona Pandemie nicht umsetzbar. Alternativ war dann spontan der Rheinradweg in den Fokus gerückt. Leider nicht umsetzbar, unser 15 Jahre alter Hund Diego wurde krank incl. Unwetterwarnungen in den Schweizer Alpen. Zack waren 5 Tage weg. Dann wollten wir auf den Moselradweg, es wird keinen wundern, Unwetter in Metz Frankreich mit starkem Hagel. Wieder 2 Tage Weg. So hat es dieses Jahr ganze 7 Tage gedauert bis wir endlich im Sattel saßen.
Unsere diesjährige Tour startet in Metz Frankreich. Abends gegen 18.00 erreichen wir Metz. Gut wenn man einen Cousin hat, der am Ende des Moselradwegs wohnt und dann das Auto wieder mit zum Zielpunkt nimmt. Das erspart einem den Zirkus mit den Rädern Bahn zu fahren. Abends bleibt noch Zeit mit den Bikes kurz Metz zu erkunden.
Die Franzosen sind freundlich, die Landschaft schön, aber englisch mögen sie nicht so gern reden, das merken wir schon beim Verlassen des Campingplatzes am nächsten Morgen.
Tag 1 Metz nach Konz TKM 118.12/FZ 6:31:46/D18.09
Dieser Tag steht unter dem Moto, Früstück in Frankreich, Lunch in Luxemburg und Dinner in Deutschland.
Gezeltet haben wir mit Moselblick, direkt am Fluss wo wir dann morgens uns wieder Richtung Deutschland auf den Weg machen.
Erst geht es einige Zeit an einem Kanal entlang, der parel zur Mosel verläuft.
In Richemont überqueren wir den Kanal, der dann kurze Zeit später in die Mosel mündet.
Grundsätzlich geht es aber viel an der Mosel entlang Richtung Thionville.
Kurz vor Thionville, sind wir mit unseren durch die Packtaschen sehr breiten Fahrräder, doch erstaunt das man hier die Route entlang führt. Ich muss absteigen und schieben und sogar eine Packtasche abnehmen, damit ich mit dem Bike überhaupt an den Engstellen vorbei passe. Wenn man auf die Karte guckt, hätte man das anders lösen können. Das nächste mal dann doch lieber Bikepacking ;-).
Mit Thionville verbindet man ja aus den Nachrichten nicht wirklich etwas gutes. Am Horizont sieht man immer wieder die Kühltürme des Kernkarftwerks in Cattenom, welches als das unsicherste Kernkraftwerk in Frankreich gilt, hier findet auch häufig der Begriff Stöhr-Reaktor Verwendung, aber ja sieht nicht schön aus liegt aber in Sichtweite des Moselradwegs. Man kann ja woanders hingucken und wir sind hier ja nur ein paar Stunden in der Nähe. Für die Menschen die hier wohnen ist das bestimmt belastender.
Weiter geht es Richtung Sierck-les-Bains. Sehr eindrucksvoll ist auf dem Berg das Chateau des Ducs de Lorraine.
Dann geht es einen kleinen Anstieg hoch und ein Schild weist auf den Flusverlauf der Mosel rund um Thionville hin.
Nach gut 60 Km erreichen wir Luxemburg.
Da wir noch nie in Luxemburg unterwegs waren, entscheiden wir uns für die luxemburgerische Seite der Mosel. Deutschland in Sichtweite. Als während der Corona Pandemie die Grenzen innerhalb Europas wieder geschlossen waren, sprach man davon das das, gegen das Schengenerabkommen verstößt. Das Schengener Abkommen wurde am 14. Juni 1985 im luxemburgischen Schengen geschlossen und hatte zum Ziel die Binnengrenzen zwischen den Gründungstaaten abzuschaffen, so dass die Bürger ihre Binnengrenzen ohne Passkontrolle überschreiten durften. Voila ein Ort mit moderner Geschichte an der Mosel.
Ein Kanaldeckel in einem Pavilion erinnert an dieses Abkommen. Das mittlerweile über 35 Jahre zurück liegt. Hier im Schatten, machen wir unsere Mittagspause.
Im Norden Deutschlands hört man immer wieder von Problemen mit dem Eichenprozessionsspinner, hier sind Hinweisschilder aufgestellt, damit man mit den Raupen keinen Kontakt bekommt, die schwere Allergien auslösen können.
Luxemburg bietet immer wieder schöne Ausblicke auf die Mosel.
Bei der Wärme suchen wir nach einer Möglichkeit im Schatten ein Eis zu essen, aber leider gibt es aktuell weder eine Eisdiele noch einen Schattenplatz mit Bank. Also bauen wir unsere neuen Helinox Chairs (ja ab 50 ist ein wenig Komfort ja schon ganz schön) auf, was in wenigen Sekunden passiert ist Ich fahre kurz zur Tankstelle und es gibt dann eben Eis am Stil.
Weiter geht es Richtung Wasserbillig.
Hier entscheiden wir uns spontan die Fähre nach Deutschland zu nehmen. Fähre fahren hat etwas mehr Charme, als die Brücke in Konz zu nehmen. In Konz geht es auf den Campingplatz und wir sorgen im nächsten Supermarkt noch für das leibliche Wohl. Auf dem Campingplantz in Konz kann man selbst einchecken und sich dann das schönste Plätzchen aussuchen.
Tag 2 Konz nach Bernkastel Kues TKM 78/FZ 4:26:07 DKM 17.58
Die Wetterprognose für heute ist wirklich nicht berauschend. Zum Glück können wir morgens trocken einpacken und schwingen uns dann auf die Räder. Unser erster Stop an diesem Morgen ist die Porta Nigra in Trier.
Kurz hinter Trier holt uns dann der angekündigte Regen ein. Also Regenjacke an, für die Regenhose ist es zu warm, also versuchen wir unsere Socken mit Tüten troken zu halten, was natürlich nur bedingt gut klappt, denn wenn einem das Wasser an den Beinen in die Tüten läuft sind die Socken dann trotzdem irgendwann naß. Bei Regenüberschuhen hat man aber das gleiche Problem und durch die Tüten bleibt das Wasser an den Füßen dann wenigstens schön warm ;-).
Heute regent es so stark, das man die Kamera besser in der Lenkertasche lässt. Das einzige Foto, das ich heute machen kann, ist vom alten Fährturm in Schweich. Denn hier führt der Radweg unter der Autobahn lang, ist somit überdacht.
Für die Übernachtung versuchen wir einen Warmshowers Gastgeber zu erreichen, leider meldet er sich nicht zurück. Da das Wetter auch über Nacht nicht besser werden soll, entschließen wir uns das erste mal für ein Hotel. Lydia hat gesundheitliche Probleme und wir sind ja beide keine 20 mehr, da machen wir mal eine Ausnahme. Ansonsten ist uns unser Zelt eigentlich lieber. Nach gut 50 KM in strömenden Regen haben wir für die Nacht ein trockenes Plätzchen in Bernkastel Kues. Bett und Bike, trockener Stellplatz für das Fahrrad, Reparaturmöglichkeit. Blöd nur das ich für die eine Übernachtung 4x Zelten könnte. Aber ja Nordkap wäre teurer geworden.
Tag 3 Bernkaste Kues nach Cochem TKM 92.52/FZ4.55/DKM 18.7
Der Regen hat sich verzogen, wir haben ein gutes Frühstück mit einem leckeren Rührei genossen. Die Energiespeicher sind gefüllt, es kann losgehen. Bernkastel Kues hat eine sehr schöne alte Innenstadt, die wir uns kurz anschauen.
Interessant ist das schmale Haus. Hier ist der Name Programm.
Wenn man auf dem Moselradweg unterwegs ist, darf natürlich ein Bild von den Weinbergen nicht fehlen.
Während ich fotografiere, sorgt Lydia für die entsprechende Deko am Rad.
Leider hat sich bei meiner Vaude Aqua Back ein Haken gelockert, das Problem ist schnell behoben.
Weiter geht es Richtung Traben Trarbach mit Ausblick auf eine schöne Altstadt.
Es handelt sich um 2 Orte, die durch die Mosel getrennt sind, aber durch eine schöne Brücke verbunden werden.
Das schöne an Flussradwegen, ist die gute Infrastruktur mit schönen Pausenmöglichkeiten.
Wir passieren die Klosterruine Stuben,
Ab hier ist der Moselradweg auf der rechten Flusseite eher ein Waldweg und die Steine werden immer größer. Aber genau für diesen Zweck sind ja die Patrias gebaut und entwickelt worden. Wir werden zwar ordentlich durchgeschüttelt, aber es geht.
Wir entscheiden uns heute in Cochem unsere Tagesetappe zu beenden.
Von Ellenz-Poltersdorf (linke Flusseite) hat man einen schönen Ausblick, auf Beilstein mit der Ruine der Burg Metternich.
Am frühen Nachmittag erreichen wir den Campingplatz in Cochem, sehr freundliche Menschen an der Rezeption. Mein Cousin aus Koblenz kommt für den Rest der Strecke zu Besuch.
Tag 4 Cochem nach Koblenz TKM61,34/FZ 3.40/DKM 16.69
Morgens nach einem guten Frühstück verlassen wir Cochem und sind heute mal als Trio unterwegs.
Wir finden auch nette Menschen für ein Erinnerungsfoto.
Wenn man dann schon mal jemanden hat dem man eine Camera in die Hand drücken kann, muss man das auch ausnutzen ;-).
Der Hafen in Brodenbach ist wirklich schön anzusehen, mit den vielen kleinen Booten.
Wir erreichen Koblenz gegen 15.00 Uhr.
Natürlich darf ein Photostop am deutschen Eck nicht fehlen. Aber diese touristischen Highlights sind uns in der Regel zu busy, also schnell ein Foto und dann ist es auch schon gut.
Am Moselradweg, können wir hiermit einen Haken machen. Ist zwar nicht das Nordkap aber trotzdem schön. Morgen geht es weiter auf dem Fuldaradweg.