Riedenbergpass Passhunting 3

Nachdem ich jetzt unterschiedliche Pässe hochgefahren bin, habe ich nach dem höchsten Alpenpass in Deutschland gersucht, das ist der Riedenbergpass.

Wenn der Asphalt sich steil nach oben schraubt, der Puls steigt und die Aussicht atemberaubend wird – dann bist du mittendrin in einem der intensivsten Erlebnisse, die man auf zwei Rädern haben kann: dem Befahren eines Alpenpasses.

Und ja – auch Deutschland hat seinen Pass-König: den Riedenbergpass in Bayern, genauer gesagt in der Rhön.

Ich frage mich natürlich ob die Einladung auch für Biker ohne Motor gilt ;-).

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Nicht der höchste Alpenpass Europas, aber mit seinen rund 1409 Metern Höhe der höchste asphaltierte Alpenpass Deutschlands – und ein echter Geheimtipp für sportlich ambitionierte Radler.


Der Reiz des Riedenbergpasses

Was macht den Riedenbergpass so besonders? Es ist diese Mischung aus einsamer Berglandschaft, sanften Serpentinen und spürbarer Höhe, die man in Deutschland selten findet. Wer hier hinauffährt, merkt schnell: Das ist mehr als nur Radfahren – das ist ein kleines Abenteuer.

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Anders als die großen Namen in den Alpen – Stelvio, Galibier, Großglockner – ist der Riedenbergpass kein überlaufener Touristen-Hotspot. Hier hörst du noch das Rauschen des Windes in den Tannen, das Zwitschern der Vögel und das rhythmische Surren deiner Kette, wenn du dich Kehre für Kehre nach oben arbeitest.


Die Route: Anspruchsvoll, aber machbar

Von Bad Brückenau aus lässt sich der Pass auf verschiedenen Wegen anfahren. Der Pass hat Steigungen von bis zu 11%.

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Die Nordseite ist länger und mit bis zu 16% auch anspruchsvoller, bietet dafür aber eine herrlich gleichmäßige Steigung. Perfekt, um sich im eigenen Tempo nach oben zu kurbeln.

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Eckdaten der Passstraße:

  • Höchster Punkt: ca.  1409 m ü. NN
  • Steigung: bis zu 11%

  • Straßenqualität: durchgehend asphaltiert

  • Verkehr: gering – ideal für Radfahrer

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Ob du mit einem vollbepackten Reiserad, einem Gravelbike oder deinem treuen Tourenrad unterwegs bist – der Riedenbergpass lässt sich gut bewältigen, solange du eine solide Grundkondition mitbringst. Und der Lohn? Ein fantastischer Ausblick über das bayerische Land und das unbeschreibliche Gefühl, einen echten Pass aus eigener Kraft bezwungen zu haben.

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Warum Alpenpässe süchtig machen

Wer einmal den Flow gespürt hat, den ein langer Anstieg mit sich bringt, weiß: Das hat etwas Magisches. Es ist körperlich fordernd, aber mental befreiend. Es geht nicht nur ums Ankommen, sondern ums Dranbleiben, ums sich selbst Überwinden, um diesen einen Moment, wenn du den letzten Anstieg geschafft hast und oben stehst – erschöpft, aber stolz. Genau das ist es, was das Pässefahren ausmacht.

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Und der Riedenbergpass ist der perfekte Einstieg in diese Welt. Nicht zu lang, nicht zu brutal – aber fordernd genug, um deine Begeisterung zu wecken.


Fazit: Klein, aber oho!

Der Riedenbergpass ist vielleicht nicht der spektakulärste Alpenpass Europas – aber einer der charmantesten. Für alle, die Deutschland mit dem Rad entdecken wollen, ist er ein echtes Highlight: authentisch, ruhig, landschaftlich wunderschön – und mit echtem Passfeeling.

Pack dein Rad, schnür deine Taschen und mach dich auf den Weg – der Riedenbergpass wartet!

Umbrailpass Passhunting 2

So langsam finde ich gefallen daran, Pässe mit dem Fahrrad zu fahren. Lydia und ich waren auf dem Rückweg aus dem Urlaub und hatten noch Zeit, so dass ein kurzer Abstecher in die Schweiz zum Umbrailpass möglich war. 

Der Umbrailpass ist der höchste Pass in der Schweiz, die Passhöhe liegt auf einer Höhe von 2503 m ü. M.. Jetzt könnte man meinen, das dieser Pass leichter zu befahren ist, weil er nur 13km Auffahrt im Vergleich zum Col de Ilseran mit 40 km hat, dem ist nicht so. Der Ansitieg ist kürzer und steiler. Aber mein Anspruch ist ja nur die Pässe hoch zu fahren und nicht im Racemodus Rekorde aufzustellen.

Ich bin unten in Santa Maria gestartet und es ging gleich recht knackig mit gut 9% los.

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In der zweiten Serpentine hat man einen schönen Ausblick auf Santa Maria. 

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Das schöne am Pässe fahren ist, das man sich die Ausblicke selbst erarbeitet.

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Ein Stück nach dieser Stelle gibt es auf der linken Seite ein Hotel das Gasthaus Alpenrose, dort Grüße ich einen anderen Radfahrer mit einem Gravelbike und leichtem Gepäck.

Das Verhalten der Radfahrer am Col del Ilseran war deutlich motivierender. Die Französichen Radfahrer haben die Auffahrenden motiviert mit einem allez, allez, das machen die abfahrenden Radfahrer hier nicht.

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Es gibt hier scheinbar auch eine MTB Strecke, aber für mich ist die Straße schon herausfordernd genug mit durchschnittlich 8,6% Steigung.

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Meine Freundlichkeit gegenüber dem Radfahrer am Hotel, wird jetzt erwidert. Der Radfahrer fragt auf englisch, ob er ein Foto von mir machen soll, seiner Außsprache nach ist er vermutlich aus den USA, als ich die Aussicht genieße. Das Angebot nehme ich sehr gerne an.

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Wenn man die Pässe nicht hoch hetzt, dann bleibt doch Zeit, für das ein oder andere Foto. Hier ist mir aufgefallen, das der Enzian gerade sehr schön blüht.

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Kurz vor dem Gipfel überhohle ich ein paar Moutainbiker, mit schönen Rädern mit Pinion-Schaltung. Kurze Zeit später bin ich dann auf dem Gipfel angekommen. Natürlich muss ich das Fotografisch dokumentieren ;-).

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Dann geht es wieder bergab. Am ehemlaigen Zollhäuschen treffe ich die beiden MTBler wieder. Ich biete an, ein Foto von den beiden zu machen, im Gegenzug werde ich dann auch abgelichtet.

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Es lohnt sich auch in der Abfahrt die Augen aufzuhalten. Da findet man dann doch noch eine schöne Location.

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Wenn man auf den langen Abfahrten viel Bremsen muss, dann tut es gut zwischendurch mal stehen zu bleiben um die Arme und Hände zu entlasten. Der Umbrailpass hat mir von der Auffahrt und Abfahrt sehr gut gefalllen, kann ich empfehlen, sollte man mal gamcht haben.