Orkney 2015

Der Wind hat uns die ganze Nacht durchgeschüttelt, aber da das unsere einzige Möglichkeit ist, in Schottland auf unser Santostandem zu steigen starten wir trotz starkem Gegenwind. Nach der Besteigung des Ben Nevis hat Lydias Knie das Radfahren auf der Insel Lewis leider nicht zugelassen und zum Cape Wrath sind wir nicht hingekommen weil unser Tandem zu lang für die Fischerboote ist. Die die Besucher übersetzen. Dann wollen wir uns jetzt wenigstens an den Orkneys versuchen.

Morgens um 10.00 Uhr stehen wir am Hafen von John o’ Groats und warten auf die Fähre.

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Leider passt das Tandem bepackt nicht über die Gangway aber die wird kurzer Hand an die Seite genommen und die Schiffsmannschaft hilft uns unser vollbepacktes Tandem auf das Deck zu hieven. Schön ist, das wir nichts abpacken müssen. Dann wird das Bike am Heck vertäut und wir genießen bei herrlichem Wetter die Anfahrt auf die Orkneys.

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Am Hafen von Burwick startet unser Trip und dann merken wir das es die richtige Entscheidung war die Jungs nicht mit zu nehmen. Es geht mit bis zu 9% die Steigungen hoch gewürzt mit 70 Km/h Gegenwind. Trotz 12° Wärme, dem ständigen Trampeln und den Vaude Wintersoftshells wird uns kaum richtig warm. Aber zu zweit kommen wir die Hügel hoch und auch wieder runter. Will sagen das genießen der Abfahrt fällt auch flach weil wir mit Volldampf nur auf 18 Km/h kommen. Wir trösten uns damit das wir die Strecke ja zurück müssen und dann Gegenwind haben.

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Wir erreichen irgendwann, nachdem wir Burray  passiert haben, einen aufgeschütteten Damm über den die Straße verläuft. Dort kann man dann ein rostiges Schiffswrack im Wasser sehen.

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Es geht weiter über Glims Holm und dann erreichen wir die Italians Chapel die wir uns erstmal genauer Ansehen.

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Bei dem stürmischen Wetter können wir einer Innenbesichtigung nicht widerstehen :-).

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Dann geht es weiter bis Kirkwall. Als wir oben auf dem letzten Hügel ankommen nehmen wir uns einen Moment Zeit den Ausblick zu genießen.

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Dann rollen wir runter in den Hauptort der Orkneys. Hier gibt es sogar hier und da mal einen Radweg. Wir entschließen uns einen Teil unseres Gepäcks auf dem Campingplatz in Kirkwall zu lassen und brechen am späten Nachmittag auf um noch die ein oder andere Sehenswürdigkeit zu besichtigen. Der Himmel reißt auf und es wird schön sonnig. In Finstown machen wir ein kurzes Päuschen,

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bevor es dann wieder bergan an geht zu den Standingstones of Stenness.

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Der Ring of Brodgar ist gleich um die Ecke und man fragt sich natürlich, wie die Leute damals diese Riesensteine bewegt haben und natürlich warum.

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Maes Howe, eine Grabkammer liegt hier auch noch, aber für Grabkammern können wir uns heute nicht so erwärmen. Da sehnen wir uns schon eher nach einer warmen Dusche. Auf dem Rückweg lässt dann auch noch der Wind ein wenig nach. Was dann zur Folge hat das, das die Midgies uns nerven ( man ist aber auch nie zufrieden ;-)). Wir stoppen noch kurz am Hafen von Kirkwall ,

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und beschließen dann es uns nach der Quälerei richtig gut gehen zu lassen. Ein kleiner Stilbruch ist mit Sicherheit, dass wir auf den Orkneys in Busters Diners gehen (ein amerikanisches Restaurant) und nicht in ein schottisches. Aber das Essen ist gut und hilft die Energietanks wieder auf zu füllen.

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Dann gibt es die warme Dusche. Abends haben wir dann trotz Gegenwind über 80 Km und mehr 525 HM hinter uns.Leider lässt Lydia sich am nächsten nicht motivieren noch eine Schleife dran zu Hängen. Sie ist Mutter mit Leib und Seele und will sicher sein das es unseren Jungs gut geht. Aber ich mache  mir keine Sorgen um die Bande. Marco ist 20 und Timo 18 und Nico 15. Die werden schon nicht verhungern und außerdem ist Hunger ja bekanntlich, der beste Koch.  Also strampeln wir zurück und wie konnte es auch anders sein, müssen uns wieder gegen den Wind stemmen der genauso Kräfte zehrend ist wie am Vortag. Wir lernen, dass Telefonzellen nicht nur zum telefonieren genutzt werden, sondern auch als Ablage für Pakete.

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Was wir auch gelernt haben ist das die Schotten gegenüber Radlern sehr rücksichtsvoll sind. Wenn einer knapp an dir vorbei fährt, ist das meistens ein Tourist. Die Schotten selber fahren immer komplett auf die andere Fahrbahn, die drängeln nicht und überholen auch nicht kurz noch vor der Kuppe oder nochmal eben vor dem Damm, auch wenn das einen Zeitverlust bedeutet. Hier ticken die Uhren eben anders.

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Was wir auch sagen können ist, dass es in fast jedem kleinen Dorf in Schottlands Norden eine öffentliche Toilette gibt und die sind sauber. Da können wir deutschen etwas von den Schotten lernen.

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Wir fahren dann weiter über Damm und Deich und haben aber Glück, das wenigstens der Regen rechts an uns vorbei zieht und wir bis auf ein paar kleine Tropfen trocken bleiben.

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Irgendwann trudelt dann unsere Fähre ein.

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Wir sind der Mannschaft mit unserem schweren Tandem noch vom Vortag in Erinnerung. Man sagt uns gleich das wir diesmal abpacken müssen. Weil am Festland durch den Wechsel der Gezeiten ein Höhenunterschied ist.

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Erst soll das Tandem aufs Oberdeck, aber dann kriegt es doch den gleichen Platz wie gestern. Als wir in John o’ Groats landen steigen erst alle Passagiere aus, dann wird die Gangway noch einmal umgestellt und das komplette Team hilft dann das Tandem auf den Kay zu bringen. Mein angebotenes Trinkgeld wollen Sie nicht annehmen. Da kann man nichts machen auf jeden Fall hat die Crew einen super Job gemacht. Zum Schluß gibt es noch das Turistandardfoto am Wegweiser von John o’ Groats.

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