Was macht eigentlich

der Gates Center Track Carbon Riemenantrieb?

Gates Riemen (1)

Nun diese Frage ist sehr einfach zu beantworten. Er läuft und hat aktuell 11452 KM gelaufen.

Gab es besondere Vorkommnisse? Ja, einmal hat sich ein kleiner Stock zwischen Riemen und Riemenscheibe verklemmt und es so geschafft, das der Riemen abgesprungen ist. Ich habe dann das Hinterrad ausgebaut und den Riemen wieder neu aufgelegt und er läuft seitdem genauso leise und geräuschlos und hat keinen Schaden genommen.

Gibt es Quietsch-/Laufgeräusche beim Riemen? Ja, gerne im Winter, zumindest bei mir. Ich sprühe den Riemen dann immer mit Silikonspray ein. Das war bis jetzt einmal pro Winter nötig und es gab dann keine Geräusche mehr bis zum nächsten Winter.

Gibt es Abnutzungs Erscheinungen? Sind bis jetzt nicht erkennbar.

Mußte der Riemen nachgespannt werden? Bis jetzt nch nicht, die Riemenspannung ist unverändert.

Bleibt die Hose sauber wenn ich einen Riemen fahre? Oder anders gefragt sollte ich ein Rad mit Riemenantrieb mit weißer Hose mit weitem Schlag fahren. Was richtig ist, ist das in der Hose nachher keine Schmierflecken vom Kettenöl sind. Aber sauber ist der Antrieb deshalb noch lange nicht. Weil ja Staub, Dreck,Matsch, etc. trotzdem am Riemen haften. Ich für meinen Teil würde die weiße Hose lieber zu Hause lassen. Ich weiß nicht was dieses Werbeversprechen, der Industrie soll. :-).

Gates Riemen (2)

Taugt der Riementrieb für das Reiserad? Nun bei dieser Frage war ich lange gespalten. Die Ersatzteilversorgung dürfte Weltweit schwierig sein. Aber nach nun über 11000 sehr unproblematischen Kilometern würde ich sagen, ja. Der Riemen ist absolut tauglich für die Radreise und auch für die große Tour. Das Problm der Ersatzteilversorgung, würde ich für mich so lösen, das ich einen Ersatzriemen mit in die Packtaschen lege.

Mein Fazit, ist das der Riemenantrieb dem Rundumsorglosantrieb sehr nahe kommt, wenn er es nicht sogar schon ist.

Einen sehr interessanten Beitrag zur Effizenz des Riemenantriebs, hat Martin Moschek von Biketourglobal verfasst und den kann man hier nachlesen.

 

 

 

 

Ein Vorteil der Kette gegenüber dem Riemen ist,

das man die Entfaltung deutlich besser an die eigenen Bedürfnisse anpassen kann.

Ein Beispiel, Leser unserer Homepage wissen ja das ich dieses Jahr gern über die Alpen fahren möchte. Mein Patria Argos Reiserad hat ein Doppelkettenblatt mit folgender Kettenblattkombi, 48/33 hinten ein 15er Ritzel (Übersetzung und Entfaltung siehe Bild).

rohloffübersetzung001

Nun kann man sich bei der Kette, Gedanken machen ob einem das für die Bergtauglichkeit ausreicht. Man hat aber auch die Möglichkeit, die ganze Übersetzung einfach etwas bergtauglicher zu gestalten. Das ist in diesem Fall sehr einfach, ich ersetze einfach das hintere 15er Ritzel durch ein 17er und bekomme so einen leichteren Gang dazu, im Gegenzug fehlt natürlich ein schnellerer Gang weg. (siehe Bild) Man kann sich die Übersetzung/Entfaltung wunderbar hier ausrechnen lassen.

rohloffübersetzung002

Jetzt warnt der Ritzelrechner, Vorsicht zu hohes Drehmoment. Dann ist es wichtig, das man noch einmal auf der Rohloffseite die Ritzel-/Kettenblattkombi überprüft. Hier kann man sehen, das diese Kombi von Rohloff freigegeben ist.(Für den Solofahrer bis 100 KG)

rohloffübersetzung003

Wie schon geschrieben, im Alltagsbetrieb ist der Gates Riemen wirklich eine schöne Sache. Aber wenn es ums anpassen der Übersetzung geht hat die Kette hier einen klaren Vorteil. Weil einfach deutlich mehr Kombinationen, vor allen Dingen bei den Bergtauglichen Übersetzungen, möglich sind. Auch ist der Wechsel des Ritzels einfacher. Braucht man denn so eine hohe Bergtauglichkeit? Das werde ich natürlich erst wissen, wenn ich die Tour hinter mir habe. Aber 2 Gänge leichter am Berg, gegenüber meiner sonstigen Standardübersetzung 42/17 (Kette) oder 50/20 (Gates Riemen) könnte wenn man mit einem voll beladene Reiserad über die Alpen will durchaus eine Hilfe sein. 🙂