Stilfser Joch mit meinem Patria Randonneur 2023

Als ich 2020 die Via Claudia Augusta gefahren bin, habe ich in Glurns übernachtet. Auf dem Campingplatz hat mich jemand gefragt, ob ich denn auch den Stelvio fahren wollte. Ich hatte keine Ahnung, was der Stelvio ist. Also habe ich nachgefragt und gelernt, das der Passo di Stelvio auch Stilfser Joch genannt, der zweithöchste Alpenpass Europas ist und der Höchste Alpenpass Italiens. Er hat 48 Kehren der Anstieg ist von Prad aus 26 Km lang und es erwarten einen 1832 Höhenmeter am Stück, viele Rennradfahrer bekommen leuchtende Augen wenn sie vom Stelvio sprechen. Damals habe ich gedacht, da versuchst du irgendwann mal hochzufahren. 

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Seit 2020 stand also der Stelvio auf meiner Bucketlist, dieses Jahr im September war ich dann in Prad und habe mein leichtestes Patria den Randonneur genommen (immer noch knapp 14KG) und habe versucht, ob ich den Stelvio hoch komme. Erst habe ich darüber nachgedacht fast alles abzubauen, was ich für die Auffahrt nicht brauche, doch dann wollte ich für mich wissen, ob ich den Ranndonneur mit Gepäackträger, Ständer, Schutzblechen und Lichtanlage auf den Stelvio fahren kann.

Also starte ich morgens gegen 10.00 Uhr in Prad und komme zuerst an einem kleinen Freilicht-Museum von Lorenz Kunzner mit bunten Pfählen vorbei.

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Die Straße führt an einem Gebirgsbach vorbei und schön ist, das es sogar am Anfang einen Radweg gibt.

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Lydia mag so lange Anstiege nicht, ist aber so nett mich heute mit dem Auto zu begleiten und ein paar Bilder von mir zu machen. ansonsten bin ich aber self supportet unterwegs, ich habe also alles am Rad oder im Trikot, was ich für den Anstieg und die Abfahrt brauche.

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Es geht natürlich sofort bergauf bis zur Stilfser Brücke die Steigung bis dahin bwegt sich zwischen 4-7%.

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Danach könnte man dann rechts nach Stilfs abbiegen und wäre nach 2 Km schon fertig. Aber zum Stilfser Joch geht es weiter geradeaus. Soviel sei an dieser Stelle verraten, der schwierige Teil kommt noch ;-).

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Also weiter bergauf. Richtung Trafoi.

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Hier gibt es das Hotel Bella Vista auch schöne Aussicht genannt. Was bei dem Hintergrund ja ein zutreffender Name ist.

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Die ersten Kehren habe ich hier schon passiert, zum Fotografieren viel zu gefährlich wegen dem hohen Verkehrsaufkommen.

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Grundsätzlich sollte man sich darauf einstellen, das dieser Pass auch bei Sportwagen- und Motorradfahrern sehr beliebt ist. Es ist also viel los.

Hinter Trafoi wird es dann deutlich steiler. Das steilste Stück hat knapp 14% Steigung danach folgt eigentlich Kehre auf Kehre.

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Erstes Zwischenfazit bei Kehre 41 hat man 7 Kehren geschafft.

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Auf unserem Caddy hat Lydia mein zweites Fahrrad mit. Eine innere Stimme hat mir morgens zugeflüstert es vorsichtshalber mitzunehmen.

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Nächstes Restaurant ist dann die Franzenshöhe bei Kehre 22. Im Hintergund kann man schön erkennen, was noch so vor einem liegt.

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Es geht weiter bergauf, in den Kehren etwas steiler, sonst immer schön 8-9% Steigung.

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Es lohnt sich auch immer mal zu schauen, was schon hinter einem liegt, die Aussicht über die Kehren ist atemberaubend.

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Kehre 11 ist erreicht.

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Kehre 7 ist auch geschafft.

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Nach 47 Kehren bin ich irgendwann dann nach gut 3h bei Kehre 1 angekommen.

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Der Blick zurück ins Tal ist Großartig, das es überhaupt möglich ist Straßen so in einen Hang zu bauen ist sehr beieindruckend.

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Jetzt suche ich noch nach dem Schild mit der Passhöhe, das in den ganzen Touristenschops gar nicht so einfach zu finden ist. Ein E-Biker ist so nett von mir ein Foto zu machen.

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Hier oben gibt es für die Radfahrer die das Stilfser Joch bezwungen haben, Radtrikots zu kaufen. Sogar zu einem recht ordentlichen Preis. Als Belohnung für die Quälerei, gibt es ein neues Trikot.

Jetzt liegt die Abfahrt vor mir. Schnell die Armlinge übergestreift und eine orange Windweste an, damit die Autos- und Motorradfahrer einen rechtzeitg sehen. Dann geht es los. Ich bin eigentlich nicht schüchtern bei den Abfahrten. Aber das hier ist anders als die Deutschen Mittelgebirge wo ich sonst unterwegs bin. Es gibt zwar Leitplanken und Mauern, aber die sind so niedrig, das sie wohl das Rad abbremsen, aber nicht den Fahrer. Also lasse ich es langsam angehen in der Abfahrt.

In Kehre 7 passiert es dann, mein Vorderrad fängt fürchterlich an zu schwimmen. Ich schaffe es gerade noch abzubremsen und dann ist der Reifen auch schon ganz platt. Dem Himmel sei Dank, ist das nicht in der Kehre passiert und eine Haltebucht ist auch in der Nähe. Es waren auch gerade keine anderen Fahrzeuge neben mir, obwohl echt viel los ist.

Zum Glück habe ich ja mein Service Fahrzeug mit dem Ersatzrad dabei. Was ich mir hier an Höhenmetern erarbeitet habe, will ich auch in der Abfhart genießen. Also werden schnell die Bikes getauscht, geflickt wird später. Mein Patria Trail Graveler hat eine Federgabel, die ich für die Abfahrt hier nicht wirklich brauche. Aber vorn ist eine 203er Bremscheibe, das passt perfekt für den Down Hill.

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Ich komme sicher wieder unten am Campingplatz in Prad an. Haken dran am Passo dello Stelvio, der auf der Bucketlist stand.

Die nächste Herausforderung wird dann vielleicht der Col de l’Isèran in Frankreich, der höchste Alpenpass Europas (ist nur 12m höher). Steht schon auf der Liste ;-). So langsam finde ich gefallen am Pass Hunting. Die Großglocknerhochalpenstraße, und der Trollstiegen in Norwegen bin ich schon gefahren. Vielleicht mache ich eine Tradition daraus im Herbst Pässe hoch zu fahren. Time will tell.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Einbau Sinewave Cycles Reactor

Im Juli 2020 habe ich mir direkt beim Hersteller in den USA den Sinewave Reaktor bestellt. Hier schildere ich kurz die einzelnen Einbauschritte.

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Nach dem öffnen des Pakets, hat man eine kleine Schachtel in den Händen. Wenn man den Deckel öffnet sieht der erste Einblick so aus.

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Der Inhalt besteht aus:

  1. Sinewave Reactor
  2. Kabel
  3. Langer Schraube mit Mutter
  4. 4,5 cm hohen Holzstück

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Für den Einbau habe ich folgendes Werkzeug genutzt:

  • 4mm Innensechskant
  • altes 1 Zoll Rohr (das passt perfekt in einen 1 1/8 Zoll Gabelschaft)
  • Hammer
  • Sinewave 4,5 cm langes Holzstück (oder einen Messschieber)
  • Bohrmaschine mit 5,5mm Bohrer
  • Spitzzange
  • Isolierband ggf. Kabelbinder (bei Patria kann man die vorhandenen Leitungshalter nutzen und braucht keine Kabelbinder)

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Als erstes muss man die alte Ahead-Set-Kappe abbauen.

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Dann kann man mit dem Holzstück einmal abschätzen, wie weit man die Ahead-Set-Kralle noch tiefer in den Gabelschaft einschlagen muss.

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Geleichzeitig macht es Sinn, einmal von oben zu schauen ob man das Kabel durch die vorhandenen Schlitze in der Kralle bekommt. Wenn nicht oder wenn die wie bei mir nicht parallel sind, sollte man jetzt als erstes ein Loch an der Kante bohren mit einer Bohrmaschine. Grundsätzlich passt das Kabel aber durch die Schlitze, somit ist Bohren nicht unbedingt notwendig. Wenn man den Reactor mit der Öffnung zum Lenker ausrichtet, dann bohrt man das Loch so. ca auf einer 5 Uhr Position das passt dann mit der Posotion wo das Kabel aus dem Reactor kommt (war zumindest bei meinem so).

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Danach sollte man anfangen, die Kralle im Gabelschaft nach unten zu schlagen. Man kann das mit der Schraube von Sinewave machen. Ich nehme dafür das 1 Zoll Rohr, weil das sich gleichmäßig auf der Kralle aufstützt und diese dann gerade im Gabelschaft nach unten schiebt (das ist nacheher für den Leichtlauf des Steuersatzes von Vorteil wenn die Kralle gerade sitzt).

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Zwischendurch immer mal wieder prüfen, ob ihr die richtige Einbautiefe erreicht habt.

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Wenn die Kralle tief genug eingeschlagen ist, kann man das Kabel durch die Kralle nach unten führen, bis es unten aus dem Gabelschaft heraus kommt.

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Ich habe oben in das Kabel einen lockeren Knoten gemacht (nicht zu fest ziehen sonst bricht euch ggf. das Kabel) damit es oben nicht zu tief rutscht. Sonst hat man beim Einbau nachher Probleme wieder an die Stecker zu kommen. Dann braucht man ggf. die Spitzzange. Danach zieht man das Kabel bis unten an die Stecker für den Nabendynamo und fixiert das Kabel am rechten Gabelbein. Entweder mit Kabelbindern oder mit den vorhandenen Kabelhaltern oder mit Isolierband.

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Dann die Kabel mit den Steckschuhen verbinden. Bei einem Shutter oder Shimano ND ist das sehr einfach, einfach die Kabelenden der Lampe und des Reaktors miteinander durch zusammendrehen verbinden. Beim SON braucht ihr entweder zwei neue Flach- Steck-Hülsen oder ihr habt wie ich schon eine Kombi-Flachsteck-Hülse verbaut. In meinem Fall brauchte ich nur an das Kabel des Sinewave Reactors die Flachsteckhülsen anbringen, Schrumpflschlauch zur Isolierung drüber und fertig. Dann die Kabel unterienader zusammen stecken. Polarisierung ist egal, sowohl beim SON als auch beim Sinewave Reactor. Dann die Kabel mit dem Nabendynamo verbinden.

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Oben nur noch von unten die Kabel in den Sinewave Reactor einstecken und dann den Reactor in den Vorbau/Gabelschaft einsetzen und fest ziehen. Fertig. Das ganze dauert ca. 30 bis 45 Minuten.

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Dann könnt ihr euren Verbraucher an den Sinewave Reactor anschließen. Ich für mich habe immer noch eine Powerbank zwischen GPS und Reactor, so kann man das GPS den ganzen Tag anhaben und es schaltet sich nicht beim Stopp immer aus

 

 

Strom aus dem Nabendynamo 2

Über lange Jahre habe ich auf meinen Touren immer das E-Werk von Busch und Müller benutzt um meine Powerbank durch den Nabendynamo aufladen zu können. Das hat sehr gut funktioniert. Das einzige was mich gestört hat, war der An- und Abbau und das die Kabel immer irgendwo rumbaumeln. Also habe ich mich auf die Suche gemacht, nach einer integrierten Lösung. In Deutschland schaut man dann by Cinq und guckt sich “The Plug” an. Dieses System hat einen integrierten Akku der im Steurrohr versenkt wird. Das ist eine elgante Lösung, hat aber aus meiner Sicht den Nachteil, das der Akku ein Teil des Systems ist. Akkus haben generell eine begrenzte Lebensdauer. Ist der Akku verschlissen bedeutet das wieder Umbau und Austausch. Ich habe dann dieses System wieder verworfen. Hat aber auch damit zu tun gehabt, das meine Kontaktanfrage leider nicht beantwortet wurde. Für mich ist eine Lösung bei der ich eine Powerbank in der Lenker oder Rahmentasche platziere und dort lade deutlich besser. Der Vorteil ist, das ich bei einer defekten Powerbank, diese einfach austauschen kann. Man muss sich nur für ein Modell entscheiden, das gleichzeitg Energie abgeben kann und aufladen kann. Hier habe ich mich für Fospower entschieden. Ein kleiner 10200 mAh Akku, der aber mit dieser Kapazität locker ausreicht ,weil er ja immer wieder mit Energie versorgt wird. Außerdem ist der Wasserdicht was bei Outdooraktivitäten ja auch nicht schadet. 

Bei meiner Recherche im Netz bin ich bei der US Amerikanischen Firma Sinewave Cycles gelandet. Die Firma bietet mit dem Sinewave Cycles Reactor

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eine vollintegrierte Lösung an. Was mich begeistert ist die Verarbeitung mit  Goldkontakten, da gammelt und oxidiert nichts. Dann gibt es mehrere Farbtöne, bei mir passt zum Bike am besten Silber. Was aber wirklich gut war, war der Austausch mit Dave über E-Mail. Hier wurden alle Fragen beantwortet. Für mich war im Vorfeld wichtig, die Frage zu klären ob ich die Gabel mit dem Sinewave Reactor leicht ausbauen kann, wenn ich meinen Rahmen mit den S&S Kupplungen zerlegen möchte. Dies wurde mir bestätigt. Dann war letztendlich noch wichtig zu klären ob und wie der Versand nach Deutschland in der aktuellen Corona Pandemie von statten gehen könnte. Auch hier gab es gute Tipps und es hat letztendlich alles gut geklappt. Ich habe den Sinewave Reactor dann eingebaut, was auch sehr unkompliziert ist. Eine Einbau-Anleitung findet ihr hier. So sieht das Endresultat aus und es funktioniert perfekt.

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Ein intensiver Test wird dann nächste Woche stattfinden bei unserer Tour auf dem Mainradweg.

Hier noch die Details:

UNBEGRENZTE POWER FÜR:

  • Telefone
  • Powerbanks
  • aufladbare Beleuchtung 
  • aufladbare Lautsprecher 
  • im Prinzip jedes USB ladbare Gerät 

FEATURES:

  • wasserdicht
  • goldbeschichtete USB Stecker die nicht rosten oder korrodieren 

SPEZIFIKATIONEN:

  • fängt an zu Laden bei 5.5 km/h
  • volle Ladeleistung bei 14.4km/h
  • max Stromleistung: 1 Amp
  • Gewicht: 43 g (35g Reactor; 8g Kabe)
  • Bauhöhe: 9.8mm
  • Kabellänge: 36″ (91 cm)

Via Claudia Augusta (VCA) 2020

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Tag 1 von Füssen nach Imst KM 79,66/FZ 4.08.33/Durchschnitt 19,23/HM 1166.

Heute startet meine Solo Tour auf der Via Claudia Augusta in Füssen. Mit sehr gemischten Gefühlen, mein erster Versuch ist wegen einem verdrehten Knie gescheitert, der zweite Versuch letztes Jahr wegen der fehlenden Trainingsmöglichkeiten meines Cousins. Also ist dies der dritte Anlauf. Aller guten Dinge sind drei. Nach einer langen Schönwetterperiode habe ich durchwachsenes Wetter mit so kalten Temperaturen, das ich selbst im Juni Handschuhe und eine Dicke Jacke brauche.

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Die erste spannende Frage ist ob ich wegen der Corona Pandemie die Grenze nach Österreich passieren kann, aber das funktioniert problemlos.

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Dann geht es weiter Richtung Reutte, kurz hinter Reutte ist dann der erste Anstieg mit satten 14% gewürzt.

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Oben angekommen, gerate ich in eine Kuhherde mit Jungbullen und bin mir nicht mehr ganz sicher, ob die Wahl eines roten Trikots und roter Packtaschen, eine gute war.

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Nach einigen Kilometern liegt dann der erste Pass, der Fernpass vor mir.

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Ich hatte mich im Vorfeld gefragt welches Rad ich für die VCA nehme und habe mich dann für mein Patria Trail Graveller ohne Federgabel entschieden. Dieses Rad hat einen Conti Speed King einen leichten breiten MTB Pneu spendiert bekommen. Was sich als die richtige Wahl herausgestellt hat.

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Sowohl der Anstieg zum Fernpass,

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als auch die Abfahrt, sind eigentlich eher was für das MTB. Die Abfahrt besteht in erster Linie aus Engstellen und

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und Singeltrails. Am frühen Nachmittag erreiche ich Imst.

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Auf dem Campingplatz gibt es sonst keine Gäste. Aber in Imst gibt es eine interresannte Fußgängerzonen-Überdachung.

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Tag 2 Imst nach Martina (incl.zurück nach Pfunds zum CP) KM 85,20Km/FZ 4.12.48/Durchschnitt 20.22/HM 1009

Heute wird es eher eine Flachetappe. Die ersten Kilometer hinter Imst bis Mils verlaufen auf einem gut ausgebauten Radweg in der Nähe der Autobahn.

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Dann geht es auf Nebenstraßen bis zum ersten Hindernis, ein umgestürzter Baum versperrt den Weg. Kein Durchkommen möglich.

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Bedeutet 4,5 Kilometer zurück und auf die Bundesstraße, wo ich dann vor einem gesperrten Tunnel wieder 10 Minuten warten muss.

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Dann geht es weiter Richtung Landeck. In Landeck kann man auf der anderen Straßenseite sehen, dass ein mächtiger Steinrutsch die Straße über mehrere Kilometer komplett versperrt hat.

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Das wirkt sich auch auf den Verkehr auf meiner Seite aus. Hier kann man nur im 15 Minuten Takt die einspurige Straße passieren.

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Zum Glück gibt es auf dem restlichen Streckenabschnitt bis Martina in der Schweiz dann keine Probleme.

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Hier geht es dann morgen den Reschenpass hoch, mal schauen wie das Klappen wird. Der Schweizer Grenzbeamte spricht von 8Km Anstieg bis Reschen.

Tag 3 Martina bis Glurns/Glorenza KM 50,30/FZ 2.58.29/Durschnitt 16.91/HM 750

Heute starte ich an der schweizerischen Grenze in Martina.

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Gleich hinter der Zollstelle geht es links den Reschenpass hoch. Unten in der ersten Kehre steht die 11, also 11 Haarnadelkurven

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bis man dann fast oben ist bei Kurve 1.

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An der Norbertshöhe hat man dann 1405 Meter Höhe erreicht.

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Dann geht es in einer kurzen Abfahrt runter nach Nauders, einmal durch den Ort und dann geht es wieder bergauf zum Schloss Naudersberg.

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Hinter der Liftstation ist man dann in einem Hochtal,

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mit nur noch leichten Steigungen bis zum Reschenpass auf 1455mm.

 

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Hier ist der Grenzübertritt nach Italien. Einen kleinen bitteren Beigeschmack hat dieser Grenzübertritt als ich von einem großen laut kläffenden Hund gejagt werde. Aber trotz der langen Auffahrt, bin ich zum Glück schneller ?.  Dann noch ein leichter Anstieg und es geht wieder runter bis zum Reschensee. Absolutes Highlight ist hier der alte Grauner Kirchturm,

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der aus dem Wasser ragt.

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Hier oben ist es heute kalt und windig. So dass ich mich entschließe meine dicke Jacke anzuziehen und die Abfahrt Richtung Meran in Angriff zu nehmen. Der nächste Ort ist St. Valentino, gleich danach passiert man den Haidersee auf einem schönen asphaltierten Radweg neben dem See.

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Es geht weiter, durch viele schöne kleine Tiroler Dörfer. Auf zum Teil sehr steilen Abfahrten mit bis zu 20% Gefälle bergab. Leider mit Geschwindigkeitsbegrenzung von Maximal 30km und Warntafeln die wir vom Autofahren in Deutschland kennen. Fährt man die korrekte Geschwindigkeit bekommt man einen lächelnden Smiley sonst einen traurigen. In Burgeis mache ich kurz ein Bild vom Dorfbrunnen.

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Man könnte in den Dörfern viele Fotostopps einlegen. Hinter jeder Ecke bieten sich schöne, neue Motive, aber dann kommt man ja nicht voran. Dann geht es weiter immer schön bergab. Von der italienischen Seite ist der Anstieg, wegen den steilen Steigungen deutlich anstrengender als von der österreichischen Seite. Es gibt hier eigentlich keine Serpentinen, dafür aber einen Radweg, auf dem keine Autos fahren. Das Wetter ändert sich, es ist starker Regen angesagt für den Rest des Tages und in der kommenden Nacht. In Glurns entschließe ich mich den Campingplatz anzufahren.

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Die nächste Etappe bis Meran wäre jetzt noch gut 60 Km lang. Das ist dann auch eine schöne Etappe, für den nächsten Tag. Klar kann man mehr und längere Etappen fahren, aber ich bin ja auf einer Reise und nicht in einem Rennen. So bleibt dann Zeit sich das ein oder andere intensiver anzuschauen. Glurns ist auch sehr sehenswert. Das hätte ich sonst nicht so intensiv wahrgenommen und wäre nur durchgerauscht.

Tag 4 Glurns nach Meran KM 67,52/FZ 2.43.16/Durchschnitt 24,81/HM 104

Heute ist ein leichter Tag, das Höhenprofil in der Karte zeigt eigentlich fast nur Gefälle, was sowohl die Durchschnittsgeschwindigkeit und auch die wenigen Höhenmeter zeigen. Heute geht es durch die Obstkammer von Südtirol.

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Ich fahre durch viele Obstplantagen.

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Der Radweg ist sehr gut ausgebaut und ausgeschildert. Diese Strecke ist einfach schön, um sich einmal ein wenig zu erholen von denAnstiegen .

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Man fährt den ganzen Tag neben der Etsch her, hat einen herrlichen Ausblick auf die Berge und auf verschiedene Burgen

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die hoch oben auf den Bergen stehen. Man könnte sagen dies ist eine Gefälleetappe.

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Sozusagen die Belohnung für den langen Anstieg am Reschenpass. Schön ist auch der Etschwasserfall kurz vor Meran.

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Nach einer schönen Abfahrt über Radwegserpentinen,

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erreiche ich später am Tage Meran.

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Tag 5 Meran nach Kaltern am See. KM   /FZ /Durchsch. /HM

Morgens gegen 10 Uhr starte ich in Meran, es ist schon ziemlich warm. Am Anfang habe ich Schwierigkeiten den Routenverlauf wiederzufinden. Die Realität passt so gar nicht zum Track. Man merkt über den Tag immer wieder, das die Route am Computer zusammen geklickt und nicht abgefahren wurde. Aber zur Orientierung ist ein Track auf jeden Fall super und mit der Karte findet man dann schon den richtigen Weg. Am Anfang sind erstmal wieder Höhenmeter angesagt. Dann kommt die erste Abfahrt wo so ein wenig Toscana-Feeling aufkommt.

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Es geht immer wieder auf und ab, man merkt das man in Südtirol ist. Es gibt Weinberge und Obstplantagen von Bergen eingerahmt.

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Das geht erstmal so bis Bozen, dann kommt der erste längere Anstieg. Was ich interessant finde ist die Streckenführung des Radwegs, immer schön im Schatten. Zur Abkühlung kommen dann, bei der Wärme sehr willkommen, zwei Tunnel.

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Es geht stetig bergan, bis ich irgendwann oben in Kaltern am See bin. Hier gibt es einen schönen Marktplatz

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und Kirchturm.

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Dann nach ein paar weiteren Höhenmetern, geht es dann endlich bergab Richtung See. Es heißt ja nicht umsonst Kaltern am See. Denn es gibt hier einen sehr schön zwischen den Bergen gelegenen Bergsee.

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Der immer mal wieder zwischen den Weinstöcken zu sehen ist. Irgendwann geht es dann wieder eine von diesen 20% Gefälle Strecken runter zum See.

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Meine Bremsscheiben möchte ich nach der Abfahrt lieber nicht anfassen. Auf dem Campingplanz Sant Josef ist für heute Schluss.

Tag 6 von Kaltern am See nach Mori KM 99,47/FZ 3.56.33/Durchschn.25.23/HM 327

Der Morgen ist mit 21° sehr angenehm zum Radfahren. Es geht erst ein wenig Berg hoch nach Tramin.

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Nach der Ortsdurchfahrt geht es wieder bergab auf den Etschradweg Richtung Trient. Es ist Sonntagmorgen und man sieht das Rennradfahren in Italien sehr populär ist nach ca. 25 Km zweigt die VCA vom Etschradweg ab nach Mezzocorona (Ich hoffe der Name ist hier nicht Programm ?). Ein sehr schönes kleines Städtchen das den kurzen Schlenker in jedem Fall wert ist.

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Weiter geht es durch die Weinberge bis nach Trient.

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Das ich aber links liegen lasse. Städte auch wenn Sie noch so alt sind, ziehen mich nicht besonders an. An dieser Stelle muss man sich entscheiden, ob man nach Venedig will oder nach Ostiglia an den Po. Am Anfang der Reise war für mich erstmal klar, dass ich über die Alpen fahren will. Das habe ich in Trient eigentlich erreicht und entscheide mich für die Strecke Richtung Ostigliat über Rovereto.

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Mein Tagesziel heute ist Mori.

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Durch den ein oder anderen Umweg, kommen heute dann ganz knapp 100 Km zusammen. Was bei der leichten Strecke aber kein Problem ist.

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Tag 7 von Mori nach Verona KM 71/FZ 3.30.22/Durchschnitt 24,02/ HM 407

Heute starte ich bei bewölktem Himmel in Mori, es geht an einem Kanal lang und dieser Kanal wird mich fast den ganzen Tag begleiten.

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Von den gefahrenen 71 Km bestimmt 50. Es gibt immer wieder ausblicke auf die Etsch.

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Aber der Radweg Richtung Verona bleibt dem Kanal treu. Zwischendurch gibt es noch eine kurze giftige Rampe mit 10% Steigung hinter Rivoli Veronese.

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Es geht steil bergan,

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und dann wieder ein wenig bergab um dann kurze Zeit später wieder anzusteigen. Irgendwann kommt dann die Abfahrt mit 10% Gefälle

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und die kommt wo raus? Richtig am Kanal.

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So geht es dann bis kurz vor Verona wo ich einen Campingplatz ansteuere. Dann steht noch Sightseeing auf dem Programm was den Kilometerstand dann auf 97Km erhöht. Aber Verona ist wirklich sehenswert,

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besonders Beindruckend ist das Koloseum.

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aber natürlich darf auch das Haus aus Shakespears Romeo und Julia nicht fehlen, die Casa Romeo.

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Tag 8 von Verona nach Ostigliat KM 79,33/ FZ 3.09.08 /Durschnitt 25,16/HM153

Heute ist Schlussetappe von Verona nach Ostiglia. Als ich aus Verona raus gefahren bin, sehe ich hinter mir noch einmal die Berge.

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Dann geht es einen kleinen Anstieg hinauf und dann öffnet sich vor mir die weite Ebene des Po.

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Die Strecke heute unterscheidet sich von den Tagen vorher darin, das es eigentlich keine Radwege mehr gibt und überwiegend auf Verkehrsarmen Landstraßen entlanggeführt wird.

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Die fahrt nach Ostiglia ist eigentlich wenig interessant. Die Orte ähneln sich und sehen ganz anders aus als in Südtirol, mehr italienisch. Ein Highlight ist, als vor mir eine Schildkröte die Straße überquert.

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Als Pfadfinder hat man ja gelernt, dass man jeden Tag eine gute Tat vollbringen soll. Meine ist heute die Schildkröte sicher über die Straße zu bringen.

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Kurz vor Ostiglia muss ich dann von der Straße runter auf eine Schotter Piste, die irgendwann nur noch Grasweg ist,

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der sehr anstrengend zu fahren ist. Erst ärgert mich das, aber irgendwann fahre ich durch ein Naturreservat

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und sehe ganz viele verschiedene Tiere, wie z.B. einen Biber, etliche Echsen und viele verschiedene Vögel. Die Strecke ist die Anstrengung in jedem Fall wert. Nachdem ich dann wieder auf Asphalt unterwegs bin, erreiche ich bei Ostilglia den Po.

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Ostiglia selbst ist nach meinem Eindruck keine schöne Stadt, der Endpunkt der Route ist irgendeine Straßenkreuzung.

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Das finde ich ein wenig enttäuschend. Ich hatte wenigstens einen Marktplatz oder einen Brunnen erwartet. Aber so etwas gibt es hier leider nicht.

Fazit von der VCA unbedingt empfehlenswert. Die Strecke von Verona nach Ostilgia ist der uninteressanteste Abschnitt. Aber gehört ja mit dazu. Sollte man mal gefahren sein.

 

 

 

Tandem Overnighter am Diemelsee

In den Herbstferien haben Lydia und ich uns zu einer Tour mit einer Übernachtung (Neudeutsch Overnighter) aufgemacht. Startpunkt war unser zu Hause in Detmold, das Ziel der Diemelsee. Am nächsten Tag sind wir dann auf dem Diemelradweg bis Warburg gefahren. Von Warburg ging es mit Tandem und der Deutschen Bahn zurück nach Detmold. Tandem in der Deutschen Bahn ist nie so ganz easy, hat aber diesmal sehr gut geklappt. Bilder gibt es hier.

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